„Paraquat Papers“ enthüllen, dass Syngenta sich seit Jahrzehnten der Gesundheitsrisiken bewusst war
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„Paraquat Papers“ enthüllen, dass Syngenta sich seit Jahrzehnten der Gesundheitsrisiken bewusst war

Apr 09, 2024

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17. März 2023

Von MedTruth-Redakteuren

Aus gerichtlich angeordneten internen Dokumenten geht hervor, dass sich Syngenta, der Hersteller von Paraquat, mindestens seit den 1950er Jahren des Zusammenhangs zwischen seinem Herbizid und Gesundheitsproblemen bewusst war. Die Dokumente deuten auch darauf hin, dass dem Unternehmen seit 2001 Untersuchungen bekannt waren, die einen Zusammenhang zwischen Paraquat und der Parkinson-Krankheit (PD) zeigten.

Ein gemeinsamer investigativer Journalismus von The Guardian und The New Lede Ende 2022 mit dem Titel „Paraquat Papers“ fasst die internen Aufzeichnungen von Syngenta zusammen, die ein Richter dem Unternehmen auferlegt hat, sie den Anwälten zur Verfügung zu stellen, die Tausende von Klägern vertreten, die eine langfristige Nutzung der Paraquat-Papiere behaupten Herbizid führte dazu, dass sie an Parkinson erkrankten, einer Erkrankung des zentralen Nervensystems, die nicht heilbar ist und typischerweise zu Zittern, Gleichgewichtsverlust, Steifheit und langsamen Bewegungen führt.

Zu den internen Dokumenten gehörten E-Mails von Wissenschaftlern und Führungskräften von Syngenta, Memos und interne Präsentationen.

Ein Vorgänger von Syngenta, einem in der Schweiz ansässigen Chemieunternehmen, gründete Paraquat in den 1950er Jahren. Die Formel für Paraquat wurde in den 1960er Jahren unter verschiedenen Markennamen verkauft, darunter Gramoxone.

In einer 2010 in Cell Death and Differentiation veröffentlichten Forschungsstudie heißt es: „Mehrere Studien deuten darauf hin, dass die Exposition gegenüber Pestiziden und das Leben in ländlichen Gebieten erhebliche Risikofaktoren für die Parkinson-Krankheit sind.“ Neben anderen Pestiziden wurde Paraquat (PQ) durch epidemiologische Studien und experimentelle Arbeiten an Nagetieren mit Parkinson in Verbindung gebracht.“

Der mitveröffentlichte Bericht, der im Rahmen des Paraquat-Entdeckungsverfahrens erhalten wurde, zeigt, dass Syngenta sich der Probleme mit Paraquat Jahrzehnte vor der Veröffentlichung der Gesundheitsrisiken bewusst war und konzertierte Anstrengungen unternahm, um diese angeblichen Gesundheitsrisiken zu verbergen, einschließlich Versuchen, kritische Wissenschaftler davon abzuhalten des Herbizids aus der Rolle eines Lande-Beratungsausschusses bei der US-Umweltschutzbehörde (EPA), die die Zulassung von Paraquat als Herbizid im Jahr 2021 erneuerte.

Bereits 1975 deuten interne Dokumente darauf hin, dass Syngenta-Führungskräfte Bedenken hinsichtlich eines Rechtsstreits geäußert haben, mit dem das Unternehmen wegen Paraquat rechnen könnte. Im Jahr 2001 zeigte eine interne Präsentation bei Syngenta, dass dem Unternehmen Forschungsstudien bekannt waren, die einen Zusammenhang zwischen Paraquat und der Parkinson-Krankheit nahelegten. Im Jahr 2003 startete Syngenta eine Markenstrategie, die Bemühungen zur Einflussnahme auf Forscher, Regulierungsbehörden und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) umfasste, wie aus internen Dokumenten hervorgeht.

Bisher wurden etwa 2.000 Paraquat-Klagen eingereicht, hauptsächlich von Landarbeitern. Der erste Prozess war für letztes Jahr angesetzt, wird nun aber voraussichtlich im Juli beginnen. Bundesrechtliche Paraquat-Klagen wurden in Multidistrict Litigation (MDL) zusammengefasst. Vorsitzender der MDL ist die US-Bezirksrichterin Nancy Rosenstengel im südlichen Bezirk von Illinois.

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